Lobpreis – die natürliche Reaktion

Zum Lob Seiner Herrlichkeit sind wir berufen…!

Ich erinnere mich noch genau an jenen lauen Abend im Februar des letzten Jahres am Ufer des Sees Genezareth, als Lisi Mittendorfer mir von der Vision einer Lobpreisschulung erzählte, die sie und noch ein paar andere im Herzen trugen. „Das wär‘ übrigens was für dich!“, sagte sie dann mehr nebenbei. Gott sei Dank konnte sie in diesem Moment meine Gedanke nicht lesen, sonst wäre sie ungefähr auf Folgendes gestoßen: „Ja, sicher doch! Die Jüngerschaftsschulung Follow Me ist jetzt dann sowieso zu Ende, ich bin frisch ins Gebetskreis-Leitungsteam eingestiegen; aber dort sind eh noch vier weitere Leute, ich schließe im kommenden Jahr mein Studium ab und muss daher nebenbei auch noch die Bachelor-Arbeit schreiben – aber ach, die Nächte sind ja lang!“

Ich war mir also sehr sicher, aus zeitlichen Gründen niemals an dieser Lobpreisschulung teilzunehmen.

Als ID-Worship beim Gemeinschaftstreffen der Lorettos in Bad Aussee vorgestellt wurde, nahm ich dann doch einen Flyer mit – hauptsächlich deswegen, weil ich das Design echt nett fand : ) Ab und zu fragte ich mich, ob ich vielleicht doch mitmachen sollte, aber ich zog es nie wirklich in Betracht.

Und dann kam das Generalprobenwochenende für Pfingsten. Ich war zum ersten Mal im Lobpreisteam dabei mit meinem Cello und erlebte dort so erfüllte und berührende Lobpreiszeiten wie sonst noch nirgends! Gott schenkte mir so viele persönliche Begegnungen mit Ihm und eine tiefe Freude! : )

Das folgende Wochenende – Pfingsten 14! Erfüllt von unserem Probenwochenende und voller Erwartung und Begeisterung begann die erste Lobpreiszeit am Freitagabend – und es war so richtig mühsam! Ich hatte das Gefühl, dass niemand mitsang, keiner in den Lobpreis eintauchen konnte und mindestens die Hälfte der Leute sich dachte „Was geht denn da ab???“.

Mein Platz war ganz vorne am Rand der Bühne und so konnte ich buchstäblich hautnah miterleben, wie sich die Herzen der Menschen in diesen wenigen Tagen zu verändern begannen. Hier wurde mir bewusst, was für eine starke geistliche Waffe der Lobpreis sein kann – wie es in einem Lied von Albert Frey heißt: „Wenn wir dich preisen, weicht die Dunkelheit und immer weiter werden wir befreit zu dem, was wir in Wirklichkeit schon sind, voll Macht und Würde als ein Königskind.“ Ganz intensiv durfte ich erfahren, welche Macht im Lobpreis liegt – dass er verschlossene Herzen auf eine sanfte Art für Gott aufbrechen kann.

Wieder zu Hause stand für mich fest, dass ich dem Lobpreis mehr Platz in meinem Leben geben wollte. Eine Schulung schien mir dafür sehr hilfreich zu sein, einerseits für mich persönlich, aber ich hoffte auch, viele Anregungen für den Lobpreis und unser Team im Gebetskreis zu bekommen. Top organisiert wie immer nahm ich am allerletzten Tag der Bewerbungsfrist den Worship-Song auf, der für die Bewerbung gefordert war und schickte am Abend die Gesamtbewerbung ab.

Ich wurde genommen!!! : ) und so fuhr ich am 17. Oktober 2014 zum ersten ID-Worship-Wochenende nach Linz, voller Spannung, was mich dort wohl erwarten würde.

Seitdem sind bereits alle fünf Wochenenden vergangen; vor uns liegt noch die Sommer-Abschlusswoche, auf die ich mich schon gewaltig freue! : ) Die Tage bis jetzt waren geprägt von starken Lobpreiszeiten, Lehre, Austausch, Instrumentalunterricht, Musiktheorie, Hl. Messen – dir wir zum Teil auch gestalteten –, verschiedensten Workshops rund um das Thema „Lobpreis“, Sport, Kaffee und Kuchen-Pausen, gigantischen Mittagessen (alleine für diese zahlt es sich schon aus, an der Schulung teilzunehmen! ;)), Zeit für Gemeinschaft, Spaß und viel Lachen…

Meistens kam ich aus einer stressigen Woche zu einem ID-WorshipWochenende und wäre am liebsten einfach nur zu Hause geblieben zum Ausspannen und Erholen. Aber je länger ich von Graz Richtung Norden unterwegs war, desto größer wurde auch die Vorfreude und wenn ich dann durch die Tür im Geistlichen Zentrum in Linz trat und all die Leute sah, mit denen ich diese besonderen Tage verbrachte, war es immer ein bisschen wie ein Nachhause kommen…

Das Schönste an diesen Wochenenden war für mich die Tatsache, dass ich mich zusammen mit 20 anderen Leuten zwei Tage lang dem widmen konnte, was uns allen am Herzen liegt: Lobpreis! Ich brauchte nicht an mein Studium denken, an meine anderen Aufgaben und Pflichten im Leben – ich konnte und durfte mich für ein Wochenende lang schlicht und einfach dem Lobpreis hingeben und das im Kreise von Leuten, die auch voll für den Lobpreis brennen!

Vielleicht fragt sich manch einer, ob denn Lobpreis so wichtig ist, dass man dafür die weiten Zugfahrten, fünf Wochenenden und eine ganze Woche in den Ferien opfert  – reicht es nicht, ein paar Akkorde auf der Gitarre zu können und einfach die Lieder zu spielen? Eine Schulung – ist das wirklich notwendig?

Stimmt, es ist nicht jedermanns Berufung, ein Lobpreisleiter zu werden, Messen zu gestalten, Lieder zu schreiben, ein guter Gitarrist oder Pianist zu sein…, aber jeder von uns ist zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit berufen (vgl. Eph 1, 12)! JEDER! Und damit keine Missverständnisse entstehen noch einmal ganz deutlich: AUCH DU!!!

Selbst dann, wenn du eine Gitarre nicht von einem Klavier unterscheiden können solltest und die Menschen in der Kirche sich umdrehen, wenn du einmal versuchst, bei einem Lied mitzusingen, kannst du in deinem Herzen und mit deinem Leben Gott loben und preisen. DAZU SIND WIR BERUFEN! 

Wenn wir anfangen zu begreifen, wer Gott ist, wie er ist und was er tut, ist Lobpreis die natürliche Reaktion auf diese Erkenntnis!

Manchen  Menschen schenkt Gott aber auch das Charisma, in der Lobpreisleitung voranzugehen. Unter König David gab es 4.000 Männer aus dem Stamm Levi, deren „Job“ es war, „den Herrn mit den Instrumenten zu preisen“ (vgl. 1 Chr 23, 5). Die Lobpreisschulung ist eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob man selbst diesen Ruf möglicherweise verspürt und es sein kann, dass Gott dir eine Identität als Lobpreisleiter zusprechen möchte. Das kann bedeuten, ab und zu den Lobpreis im Gebetskreis zu leiten oder die Hl. Messe in der Pfarre musikalisch zu gestalten. Vielleicht heißt es aber auch, dir Gleichgesinnte zu suchen, eine Band zu gründen und Lobpreiskonzerte zu geben oder dich in einem Gebetshaus zu engagieren – wer weiß…

Ich weiß nicht, was genau Gott mit mir im Bereich Lobpreis vorhat. Zur Zeit habe ich meinen Platz im Gebetkreis in der Lobpreisleitung und das passt sehr gut. Durch ID-Worship habe ich viel über den Lobpreis lernen dürfen, in Vorträgen und Austauschrunden, aber auch im praktischen Tun. Ich habe jede Menge Tipps und Wissenswertes zu den Themen Lobpreis leiten, Zusammenspielen im Team, Messgestaltung, Psalmen singen, Lieder schreiben, Technik uvm. erfahren, wurde in den Lobpreiszeiten sehr reich beschenkt und durfte Erfahrungen mit Gott machen, wo Er mir auch meine Identität als Lobpreisleiterin immer mehr bewusst machte.

Fast am Ende dieser Schulung angelangt, kann ich sagen: Ob meine „ langzeitige Lebensberufung“ im Bereich des Lobpreises liegt, wird die Zukunft zeigen, aber ich weiß, dass ich auf jeden Fall dazu berufen bin, den himmlischen Lobpreis, der immerwährend vor Gottes Thron stattfindet, hier auf der Erde zu repräsentieren und ich danke Ihm aus ganzem Herzen, dass Er mich in diesen wunderbaren Dienst gerufen hat! : )

Du kannst bei dieser Schulung dabei sein, lässige Dinge lernen, wieder heimfahren und nichts wird sich ändern oder du bist dabei, gibst Gott dein JA, dass Er dich formen und verwenden darf und du wirst echt Großes erleben – es ist deine Entscheidung!

Möge der Herr dein Leben segnen und dir den Mut schenken, dich voll auf Ihn einzulassen! : )

Agnes

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